Antioxidantien – Die Gesundheitspolizei
Überall ist zu lesen, dass man nur bei einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse gesund bleibt. Nach der Ernährungspyramide soll man mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse über den Tag verteilt essen. Dabei soll die Portionsgröße der Größe einer Faust entsprechen. Sind Sie einmal ehrlich: Schaffen Sie das? Und warum ist Obst und Gemüse in der Ernährung so wichtig?
Obst und Gemüse aber auch Getreide und Rotwein, Tee, Kakao oder Kaffee enthalten Antioxidantien, auch „Radikalfänger“ genannt. Das sind natürliche Verbindungen, die unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen so genannter freier Radikale schützt. Normalerweise gehört in Molekülen zu jedem Elektron ein Proton. Es gibt aber auch Moleküle, die einzelne ungepaarte Elektronen besitzen. Dies sind die freien Radikale. Nachdem sie nach einer Verbindung suchen, sind sie extrem reaktionsfreudig was nicht immer von Vorteil für den Menschen ist. Sie attackieren sowohl die schützenden Zellmembranen, lebensnotwendige Lipide und Proteine und schädigen zusätzlich die DNA.
Natürliche Antioxidantien sind körpereigene Enzyme und mit der Nahrung aufgenommene Schutzstoffe, welche die freien Radikale durch Anbindung an deren freie Elektronen neutralisieren. Eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen unterstützt entweder die Produktion der Enzyme oder wirken selber zellschützend beziehungsweise antioxidativ.
Bei den Vitaminen und Mineralstoffen sind folgende mit nachgewiesener antioxidativer Wirkung:
- Vitamin C– gibt Zitrusfrüchten, Johannisbeeren, Kiwis, Erdbeeren, Sanddorn die säuerliche Note. Es ist aber auch in verschiedenen Gemüsesorten wie Paprika, Tomate oder Kohl enthalten
- Vitamin E – es kommt hauptsächlich in Pflanzenölen, Getreide und Nüssen vor. Es gehört zu den fettlöslichen Vitaminen.
- Beta-Carotin – Es wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt. Es steckt als gelb-roter Farbstoff zum Beispiel in Karotten, Kürbissen, Paprika, Tomaten, Brokkoli, Karfiol, Kohl, Süßkartoffeln, Pfirsiche, Marillen und Mangos.
- Selen – Es wird hauptsächlich über tierische Nahrungsmittel wie Fisch und Fleisch aufgenommen. Es ist aber auch in Gemüse, Kartoffeln und Obst enthalten.
- Zink – Der Körper kann Zink aus tierischen Lebensmitteln besser verwerten. Der Zinkbedarf wird daher hauptsächlich durch Fleisch und Käse abgedeckt.
Neben Vitaminen schützen sekundäre Pflanzenstoffe den Körper vor freien Radikalen:
- Flavonoide– Sie sind in Kirschen, Zwetschken, Äpfel, Beeren, Rotkraut, Radieschen, Zwiebeln, Radicchio und Melanzani enthalten.
- Polyphenole – Sie verleihen den rot-violetten Früchten wie Kirschen, Weintrauben oder Rotkraut ihre Farbe. Sie sorgen für die Farbvielfalt bei grünem und schwarzem Tee und stecken in der Kakao- und Kaffeebohne.
- Sulfide – Sie werden ebenfalls zu den Antioxidantien gezählt. Sie verleihen Knoblauch, Zwiebeln, Scharlotten, Lauch und Schnittlauch die Stärke und den intensiven Geruch.
- Saponine – Sie schmecken leicht bitter und stecken in Hülsenfrüchten sowie in Spinat.
- Carotinoide – Der rote Farbstoff Lycopin gehört zu den Carotinoiden und ist in der Tomate enthalten.
Erwiesen ist, dass durch eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse der tägliche Bedarf an Mikronährstoffen gedeckt wird. Durch schädliche Umwelteinflüsse wie UV-Strahlen, radioaktive Strahlen und Umweltgifte (Zigarettenrauch, Medikamente …), durch Stress und ungesunde Ernährung kann es jedoch zu einer Störung des Reaktionsgleichgewichts und zur überschießenden Zerstörung von Körperzellen durch freie Radikale kommen. Dieses Ungleichgewicht wird auch oxidativer Stress genannt. Oxidativer Stress ist ein Auslöser für vorzeitige Alterung und einer Vielzahl an Krankheiten. Vor allem bei degenerativen Erkrankungen wie Arterienverkalkung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer, Parkinson, Grauer Star aber auch bei Krebs spielt er eine große Rolle.
Eine vollwertige Ernährung ist heutzutage kaum durchführbar. Die Umweltanalysen werden immer bedenklicher, und die Zivilisationskrankheiten nehmen immer mehr zu. Aufgrund dieser Entwicklung ist die Aufnahme von Antioxidantien durch Nahrungsergänzungen sinnvoll. Dabei kann eine Kombination mehrerer Wirkstoffe oxidativem Stress am besten vorbeugen.
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