Nutze deine Zeit
Immer mehr Menschen haben immer weniger Zeit. Kein Wunder, scheinen doch täglich neue Termine hinzuzukommen zur ständigen Erreichbarkeit über Social Media, Telefon und Mail. Doch in Wirklichkeit ist nicht zu wenig Zeit das Problem, sondern mangelnde Prioritätensetzung. Das wusste schon Seneca der Jüngere, ein römischer Philosoph, als er schrieb:
„Es ist nicht wenig Zeit, die wir zur Verfügung haben, sondern es ist viel Zeit, die wir nicht nutzen.”
Das große Ganze
Viele von uns sehen heute den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, sie haben das große Ganze aus dem Blick verloren, weil sie sich in den Kleinigkeiten des Alltags verlieren. Sie machen sich Sorgen über die Zukunft oder hadern mit der Vergangenheit, sind unzufrieden mit ihrem Körper oder ihrem Leben, weil in den Sozialen Medien perfekte Körper und Leben zur Schau getragen werden – die Liste kann endlos fortgesetzt werden.
Was all diese Dinge gemeinsam haben? Sie verhindern, dass wir im Moment leben und unser Leben genießen, denn auch das wusste Seneca der Jüngere schon vor tausenden von Jahren:
„Nun aber bringt doch den allergrößten Verlust an Lebenszeit das Hinausschieben mit sich. Man lässt gerade den bestehenden Tag verstreichen und bestiehlt die Gegenwart, weil man sich auf das Späterkommende vertröstet. Das größte Hindernis des Lebens ist die Erwartung, die sich auf den nächsten Tag richtet und das Heute verliert.”
Nicht ewig Zeit
Nun fragen manche sich vielleicht, was das mit ihnen zu tun hat. Die Antwort darauf ist einfach: Zeit ist unser wertvollstes Gut, denn jeder Mensch hat nur eine finite Menge davon zur Verfügung. Niemand weiß genau, wie viel er oder sie noch hat – doch sicher ist, dass irgendwann keine Zeit mehr übrig ist.
Deshalb ist es wichtig, einen Blick auf unser eigenes Leben zu werfen. Schätzen wir unsere Zeit, als die finite Resource, die sie ist, auch wirklich wert? Oder nehmen wir sie als selbstverständlich hin, verhalten uns also, als würden wir ewig leben? Ist es wirklich notwendig, jeden Tag länger im Büro zu sein und dafür Zeit mit der Familie zu opfern? Macht uns das langfristig wirklich glücklich?
Kleine Schritte
Weihnachten hält vielen Menschen einen Spiegel vor und lässt sie ihr Leben mit prüfendem Blick bewerten. Oft ist das Bild, dass man dann sieht, nicht optimal, vielleicht sogar kritisch? Trotzdem tun die wenigsten etwas dafür, den Kurs zu ändern.
Dabei ist das gar nicht schwer. Es müssen keine großen Veränderungen sein (die funktionieren sowieso nicht). Es reichen schon verschwindend kleine Schritte, die sich mit der Zeit aber summieren. Es geht nicht darum, jeden Tag pünktlich aus dem Büro zu gehen, sondern darum, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln und bewusst auch einmal nein zu sagen. Geht man täglich sechs Minuten früher von der Arbeit heim, sind das jede Woche dreißig Minuten, die man mit Freunden, Familie oder Hobbys verbringen kann. Alternativ kann man auch einen Tag früher nach Hause gehen.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, wie wir unsere Zeit besser nutzen. Wichtig ist nur, dass wir darauf nicht vergessen und uns täglich daran erinnern.
Wir leben nicht ewig, also: Carpe Diem! Weihnachten ist ein guter Zeitpunkt, um damit zu starten. Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest und besinnliche Feiertage.
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