Die richtige Einstellung fürs Gewichtheben
Was ist Stärke? Nun, grundsätzlich kann man sagen, dass Stärke immer relativ ist. Was für eine Person stark ist, ist es für eine andere vielleicht nicht. Heute schauen wir uns die richtige Einstellung für gutes Krafttraining an, weshalb wir in diesem Text Stärke in ihrer Beziehung zu Krafttraining anschauen. Es ist nämlich einfach so, dass für jede Art von Krafttraining, ob man nun mit Kettlebells trainiert oder mit Hanteln, die gleichen Grundregeln gelten.
Geduld und Vertrauen
Stärke aufzubauen durch Training braucht Zeit. Kein Mensch kann erwarten, das erste Mal in ein Fitnessstudio zu spazieren und gleich 150 Kilogramm auf der Bank zu drücken. Selbst der weltbeste Gewichtheber musste klein beginnen. Es braucht Zeit, bis man ein Gefühl für die Hantel in Relation zu seinem eigenen Körper entwickelt.
Der Körper muss sich an die Bewegungen, die wir ihm beim Gewichtheben beibringen, anpassen. Wir brauchen also Geduld, denn diese Anpassungen passieren nicht über Nacht. Neuromuskuläre Bahnen bilden sich langsam.
Wir trainieren aber nicht nur unsere Muskulatur, sondern gleichzeitig auch das zentrale Nervensystem. Mit der Zeit entwickelt sich eine Verbindung zwischen beiden, die man als Geist-Muskel-Verbindung bezeichnen kann. Je mehr wir trainieren, desto einfacher wird sie aktiviert, also wird auch das Training einfacher. Wir müssen einfach Vertrauen haben, dass unser Körper sich anpasst und es Fortschritte gibt. (Solange wir auf die richtige Übungsausführung achten und uns ständig fordern.)
Qualität vor Masse
Konzentrieren Sie sich immer auf die Qualität der Bewegungen statt auf das Gewicht auf der Hantelstange. In praktisch jedem Fitnessstudio gibt es Personen, die viel mehr Gewicht stemmen, als sie sollten, mit schlechter Bewegungsausführung. Kann man eine schöne Ausführung nicht bis zum Ende eines Sets durchhalten, hat es keinen Sinn, mehr Gewicht draufpacken. Vor allem als Anfänger muss der Fokus auf der perfekten Ausführung liegen. Kann man ein bestimmtes Gewicht nicht mit schöner Ausführung heben, sollte man zurücktreten und sich überlegen, was der Grund dafür ist. Vielleicht ist es einfach ein Koordinationsproblem, das mit einer Adjustierung der Fußstellung behoben werden kann. Oder vielleicht besteht eine muskuläre Dysbalance, die zuerst ausgeglichen werden sollte. Möglicherweise hat man sich aber auch einfach zu viel zugemutet. Es geht darum, die Ursache zu finden und zu beheben.
Fokus auf die Grundlagen
Es gibt einen Grund, warum Übungen wie Squats, Deadlifts oder Ruderzüge seit jeher dazu benutzt werden, um Muskelmasse aufzubauen: sie funktionieren. Es kommt natürlich immer auf die Trainingsziele an. Auch, wenn ein großer Bizeps gut aussieht, sollte man Übungen vorziehen, die viele Muskelgruppen ansprechen, wenn das Ziel mehr Kraft ist. Isolierte Trainingsübungen reizen das Muskelwachstum nicht auf die gleiche Weise wie es Übungen tun, die viele Muskelgruppen ansprechen.
Zeit für perfekte Form
Der letzte Tipp ist der wichtigste: Bei jeder Trainingsübung gibt es spezifische Muskeln, die gezielt aktiviert werden sollen. Spürt man diese Muskeln nicht während einer Übung, gibt es einen Grund dafür. Es könnte bspw. eine muskuläre Dysbalance bestehen, weil einige Muskeln zu schwach sind. Dann kompensiert der Körper das, indem er stabilisierende Muskeln überaktiviert oder auch sekundäre Muskelgruppen bei einer Übung nutzt, um die Schwäche auszugleichen. Meist ist mit einer solchen Dysbalance auch Schmerz verbunden, es kann zu Verletzungen kommen. Der beste Weg, um das zu verhindern, ist ein klarer Fokus auf die perfekte Form; der Körper soll sich bei jeder Übung so bewegen, wie es vorgesehen ist.
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