Diabetes mellitus – Immer mehr Erkrankungen

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Diabetes mellitus – auch Zuckerkrankheit genannt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass wir heute eine gesteigerte Lebenserwartung haben und, dass immer mehr Menschen übergewichtig sind. Übergewicht ist nämlich der Hauptrisikofaktor für Typ-2-Diabetiker. Nur 5 Prozent der Erkrankten sind Typ-1-Diabetiker.

Unter Diabetes mellitus versteht man Störungen des Zuckerstoffwechsel, die den Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöhen. Im Wesentlichen wird zwischen zwei Formen unterschieden.

Typ-1-Diabetes
Diese Art von Diabetes beginnt fast immer im Kindes- oder Jugendalter. Sie entsteht durch einen Mangel am Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es bilden sich Antikörper gegen die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse. So werden nach und nach die insulinbildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört. Es ergibt sich so ein echter Insulinmangel.

Typ-2-Diabetes
Diese Art der Diabetes wird auch gerne „Altersdiabetes“ genannt, die jedoch aufgrund von Übergewicht und Fettleibigkeit immer öfter auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsen auftritt. Bei Typ-2-Diabetes reagieren die Zellen nicht oder nicht ausreichend auf das körpereigene Hormon Insulin. Man spricht von einer Insulinresistenz. Insulinresistenz kann die Folge von einem häufig erhöhten Blutzuckerspiegel sein. Dadurch sinkt die Anzahl der Insulinrezeptoren an den Körperzellen und sie werden weniger empfindlich. Obwohl viel Insulin von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet wird, reicht es nicht aus um den Blutzuckerspiegel zu senken. Diese jahrelange Überproduktion führt in Folge zu einer Erschöpfung der insulinproduzierenden Zellen. Man spricht von einem relativen Insulinmangel.

Typ-2-Diabetes ist besonders häufig bei Personen mit folgenden Risikofaktoren zu beobachten:

  • Übergewicht
  • zu wenig Bewegung und geringe Muskelmasse (auch bei Normalgewicht)
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Blutfette (Cholesterin, Triglyzeride)
  • bereits Diabetes-Erkrankungen in der Familie
  • bereits an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt gewesen

Seltenere Formen der Diabetes sind die Schwangerschaftsdiabetes, die in der Schwangerschaft auftritt und dann wieder verschwindet, und die sekundäre Diabetes. Hier entwickelt sich die Zuckerkrankheit als Folge einer anderen Krankheit.

Die Symptome, die durch einen erhöhten Blutzuckerspiegel auftreten, hängen davon ab wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Dazu zählen:

  • starker Durst
  • Mattigkeit und Abgeschlagenheit
  • häufiges Wasserlassen
  • Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe
  • Juckreiz
  • Gewichtsverlust durch geringen Appetit aber Heißhungerattacken
  • Anfälligkeit für Infektionen

Diese Symptome entwickeln sich bei Patienten des Typ-1 im Laufe von einigen Tagen bis wenigen Wochen. Bei Typ-2-Diabetik haben die Patienten lange Zeit keine oder geringe Anzeichen. Die Krankheit entwickelt sich in einem Zeitraum von bis zu 10 Jahren.

Diabetes mellitus kann im Laufe der Zeit mit Folgeerkrankungen verbunden sein. Dazu zählen die Schädigung der Netzhaut, Nervenschädigungen, Schädigungen der kleinen und großen Blutgefäße, Durchblutungsstörungen sowie Nierenschäden.

Die Diagnose von Diabetes mellitus wird durch den Arzt mit Hilfe eines Glukose-Belastungstest oder durch die Messung des Nüchternblutzuckers gestellt. Typ-1-Diabetes kann aufgrund des vorhandenen Insulinmangels nur mit Insulin behandelt werden. Bei Typ-2-Diabetes ist die Basis der Behandlung eine Ernährungsumstellung verbunden mit der Reduktion des Körpergewichts und regelmäßiger Bewegung. Bleibt dies ohne Erfolg muss man die Krankheit medikamentös behandeln beziehungsweise Insulin geben.