Ein gesundes Gehirn – auch eine Frage der Gewohnheiten
Wünscht man sich ein gesundes Gehirn, so findet man sich im Grunde schnell beim Thema Gewohnheiten wieder. Schließlich sind es die Dinge, die man regelmäßig macht, die im Alter den Unterschied zwischen einem gesunden Gehirn und Demenz ausmachen werden.
Jeder möchte so lange wie möglich ein aktives, pulsierendes Leben führen. Und dieses Ziel hängt von einer robusten Gehirngesundheit ab. Obwohl es keine garantierte Möglichkeit gibt, Demenz zu verhindern, gibt es immer mehr Beweise dafür, dass ein gesunder Lebensstil immens dabei helfen kann, diese Krankheit zumindest zu verzögern.
So hat eine Studie aus Finnland bspw. ergeben, dass ältere Erwachsene, die eine Reihe von gesunden Gewohnheiten haben – darunter regelmäßiger Sport, gute Sozialkontakte und gesunde Ernährung – ihre Denkfähigkeiten zumindest aufrechterhalten oder sogar verbessern konnten und so das Risiko kognitiven Verfalls verringerten.
Gerade, wenn es darum geht, im Alter geistig fit zu bleiben, spielen die Gewohnheiten eine entscheidende Rolle. Je länger man gute Gewohnheiten praktiziert, desto größer der positive Effekt.
Schauen wir uns ein paar Dinge an, die man sich angewöhnen sollte, will man auch im Alter geistig fit bleiben.
Training
Eine der besten Möglichkeiten, die eigenen Denkfähigkeiten zu schützen, ist Sport. Hier hilft vor allem aerobes Training dabei, die Gesundheit des Hirngewebes zu verbessern. Diese Art des Trainings fördert die Durchblutung des Gehirns und reduziert das Risiko, durch Cholesterinablagerungen in den Blutgefäßen Gehirnschäden davonzutragen. Zudem wird hoher Blutdruck verringert.
Bewegung regt das Gehirn auch dazu an, den Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) freizusetzen, ein Molekül, das für die Reparatur von Gehirnzellen und die Schaffung von Verbindungen zwischen ihnen wichtig ist. Einige Studien deuten darauf hin, dass Menschen, die körperlich aktiver sind, einen höheren BDNF-Spiegel aufweisen, der mit einem geringeren Demenzrisiko in Verbindung gebracht wird.
Wie viel Sport sollte man nun machen, um die positiven Effekte auf das Gehirn zu sehen? Empfohlen werden mindestens 150 Minuten pro Woche mit mäßiger Intensität, also z. B. zügiges Gehen.
Gesunde Ernährung
Die beste Ernährung für das Gehirn ist die, die auch gut für das Herz und die Blutgefäße ist. Das heißt viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, Eiweiß aus Fisch und Hülsenfrüchten sowie viele gesunde ungesättigte Fette (Olivenöl, Rapsöl) bzw. wenig gesättigte Fette (Butter).
Zu den Nahrungsmitteln, die mit einer Verlangsamung des kognitiven Verfalls in Verbindung gebracht werden, gehören Fisch mit Omega-3-Fettsäuren (Lachs, Makrele), Erdbeeren und Heidelbeeren sowie dunkles Blattgemüse (Grünkohl, Spinat, Brokkoli).
Schlaf
Oft übersehen, aber essentiell für ein gesundes Gehirn, ist ausreichender und guter Schlaf. Das muss in der heutigen Zeit, wo Schlaf von ehrgeizigen Menschen oft als lästige Pflicht erlebt wird, die so weit wie möglich reduziert werden sollte, besonders betont werden.
Gönnen Sie sich also mehr Schlaf. Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, haben ein höheres Risiko für Demenz. Während des Schlafs räumt das Gehirn Abfallstoffe aus, darunter auch überschüssiges Amyloid-Protein, das zur Entstehung von Alzheimer beiträgt.
Stressbewältigung
Suchen Sie sich Mittel und Wege, effektiv mit Stress umzugehen. Stress stimuliert die Ausschüttung des Hormons Cortisol, das in kleinen Mengen hilfreich ist. Ein hoher Cortisolspiegel führt jedoch langfristig zu übermäßiger Plaque in den Blutgefäßen, verminderter Sauerstoffversorgung des Gehirns und sogar Hirnschäden können entstehen.
Mit dem Rauchen aufhören
Die meisten Menschen wissen heute, dass rauchen schädlich ist. Hören Sie damit auf, senkt sich das Risiko von Blutgefäßerkrankungen und Hirnschäden und es gibt noch viele andere gesundheitliche Vorteile.
Blutdruck & Cholesterin
Viele Wohlstandskrankheiten erhöhen heute das Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken. Dazu zählen vor allem ein hoher Blutdruck und ein hoher Cholesterinspiegel. Beides beeinträchtigt die Durchblutung des Gehirns.
Aber auch Menschen mit Depressionen oder Hörverlust haben ein höheres Risiko, an Demenz zu erkranken.
Geistig anregende Aktivitäten
Geistig anregende Aktivitäten sorgen dafür, dass neue Verbindungen im Gehirn entstehen und sich auch zusätzliche Backup-Schaltkreise bilden. Falls dann ein Schaden auftritt, haben Sie immer noch ein Backup, das Ihnen beim Denken hilft.
Diese Reserve wird als kognitive Reserve bezeichnet und wird mit einer geringeren Demenzrate und besseren Denkfähigkeiten bei älteren Erwachsenen in Verbindung gebracht. Bauen Sie Ihre kognitiven Reserven am besten auf, indem Sie etwas Neues lernen, wie eine Sprache, einen neuen Tanz oder Kochrezepte.
Soziale Kontakte
Geselligkeit hat ebenfalls wichtige Vorteile für das Gehirn. Menschen, die berichten, dass sie regelmäßig in Gesellschaft anderer Menschen sind und mehr emotionale Unterstützung haben, haben ein geringeres Risiko für Demenz und Schlaganfall und höhere BDNF-Werte.
Fazit: Kombinieren Sie!
Je mehr der oben angeführten Dinge Sie miteinander kombinieren, desto besser ist es für das Gehirn. Sie können bspw. einen Tanzkurs mit einer Gruppe von Freunden besuchen. Die Wirkung ist dadurch größer, als wenn sie sich nur mit Freunden treffen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei, heute schon die Gewohnheiten zu etablieren, die Ihnen auch im Alter ein gesundes Gehirn schenken werden. Denn der Spaß sollte nicht zu kurz kommen.
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